The Critic's Prize

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November 14, 2007
Wie gut sind sie, die Jahrespreisträger 2007 der "deutschen Schallplattenkritik"?
Die Preisträger der "deutschen Schallplattenkritik"
Paavo Järvi dirigiert Beethoven
Alljährlich vergibt der renommierte "Preis der deutschen Schallplattenkritik" Preise für herausragende CD-Projekte in zehn Kategorien. Aus den Bestenlisten, die vierteljährlich ermittelt werden und 27 Kategorien umfasst (von Orchester- bis Rockmusik, Oper bis Folklore), werden im Herbst jedes Jahres die zehn Jahrespreisträger ermittelt und Ehrenurkunden für Künstler, "die sich durch ihre Arbeit um die Schallplatte herausragend Verdient gemacht haben". Eine solche Ehrenurkunde wurde heuer dem Hilliard Ensemble vergeben.Der Jahrespreis in der Kategorie "Symphonik und Orchestermusik" geht 2007 an die Deutsche Kammerphilharmonie unter der Leitung von Paavo Järvi für die Aufnahme von Beethovens Dritter ("Eroica") und Achter Symphonie - weiß Gott keine Raritäten am Plattenhimmel. Doch auch der perfektionsverwöhnte Klassikfan gerät hier ins Staunen. Paavo Järvi und die Deutsche Kammerphilharmonie zaubern aus einem hunderttausendmal aufgenommenen Werk ganz neue, überraschende Klänge.
Joghurt statt ObersUngeheuer präzise, ohne eine Spur Verbissenheit - im Gegenteil: mit einer so erstaunlichen Leichtigkeit und Transparenz, dass man das Gefühl hat (man verzeihe mir den Vergleich), eine Joghurttorte mit Früchten statt der gewohnten Oberstorte mit Schoko zu verzehren.So wie Beethoven nach unzähligen großartigen Symphonien der sogenannten "Klassik" (C. Ph. E. Bach, J. Haydn, W. A. Mozart und andere) es fertig bringt mit der "Eroica" 1804/5 noch ein neues Kapitel im Genre der klassischen Symphonie aufzuschlagen, so zaubern auch Paavo Järvi und die Deutsche Kammerphilharmonie aus einem hunderttausendmal aufgenommenen Werk doch wieder ganz neue, überraschende Klänge.Präzision und LeichtigkeitSchon die Anfangsakkorde des ersten Satzes mit dem folgenden Thema und den gegen den Takt komponierten Akzenten lassen Präzision und Leichtigkeit erkennen (erster Teil unseres Audios). Die Wiener Philharmoniker wirken gegen dieses "schlanke", kleiner besetzte Ensemble wie ein schwerfälliger Koloss (zweiter Teil unseres Audios).Die Aufnahme der Deutschen Kammerphilharmonie ist nicht die erste, die transparent und äußerst akzentuiert Beethovens "Eroica" musiziert. Aber dass ein Akzent deutlich und kräftig sein kann, ohne dabei auch nur ein bisschen schwer zu klingen - wie ist das möglich? - So! (Hören Sie den dritten Teil unseres Audios.)
Text: Hans Georg Nicklaus
CD-Tipps Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Paavo Järvi, Beethoven-Symphonien Nr. 3 und 8, RCA Red Seal/Sony BMG
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Preis der deutschen Schallplattenkritik
Paavo Järvi

http://oe1.orf.at/highlights/111612.html

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