JÄRVI/JANKE – PÄRT/BEETHOVEN – 23.09.2020 TONHALLE MAAG ZÜRICH
Arcimboldis World
Adrian Thomas Mai
24.09.2020
Was für ein Saison-Auftakt! Wow! Schon lange nicht mehr so toll musizierten Beethoven gehört! Bravi! Arvo Pärts „La Sindone“ als monumental-emotionaler Einstieg, anschliessend Beethovens 7. Sinfonie mit atemberaubenden Tempi. Grossartig!…
Nach einer für ihn typisch launigen Eröffnungsrede von Martin Vollenwyder (mittlerweile nicht mehr Präsident der Tonhalle Gesellschaft, sondern Präsident des Verwaltungsrats) und einer Kurzeinführung durch Intendantin Ilona Schmiel eröffnete Paavo Järvi die 152. Saison des Tonhalle Orchesters mit Arvo Pärts „La Sindone“, einem eher ungewöhnlich kraftvollen Stück des estnischen Komponisten, der in dieser Saison den Creative Chair des Tonhalle Orchesters innehat. Das Stück wurde 2006 in Turin anlässlich des Musik-Festivals „Settembre“ uraufgeführt und bildet ein Gewebe, welches an das Turiner Grabtuch erinnert. Neu in der revidierten Fassung von 2019 erhebt sich nun eine einzelne Violinenstimme dazu, feinfühlig bis zum letzten zart vergehenden Moll-Hauch von ANDREAS JANKE, dem 1. Konzertmeister des Tonhalle Orchesters gespielt. Kein Wunder, ist die Musik Arvo Pärts so beliebt und findet regelmässig Eingang in die Konzertsäle – auch „La Sindone“ bildet einen wunderbaren Klangteppich, dem man sich gerne hingibt.
Arvo Pärt (*1935) – „La Sindone“ (revidierte Fassung von 2019) für Violine und Orchester – Schweizer Erstaufführung
Ludwig van Beethoven (1770-1827) – Sinfonie Nr. 7 A-Dur, op. 92
Fast nahtlos – ohne grossen Umbau – geht es dann weiter mit Beethovens 7. Sinfonie, die rhythmisch wohl die interessanteste seiner Sinfonien ist. Järvi setzt auf die leisen Töne, betont sehr stark die tänzerisch klingenden Elemente, im finalen Satz jedoch stürmt er dann zusammen mit seinem grossartig musizierendem Tonhalle Orchester und sehr flotten Tempi dem Abschlag entgegen. Selten einen so furiosen Finalsatz der Siebten gehört und was für ein Glück, konnte ich das Ticket des ursprünglich gebuchten Konzertes um 20.30 Uhr gegen das erste Konzert um 18.30 Uhr tauschen. Dieses Konzert hätte ich nicht missen wollen und war mir nun rückblickend viel lieber als das 4. Klavierkonzert mit dem Einspringer Lars Vogt anstelle Oli Mustonen (den ich wahnsinnig gerne gehört hätte mit der Klavierfassung von Beethovens Violinkonzert, der aber leider aus Quarantäne-Gründen absagen musste). Nach einer Stunde erreicht man als Zuhörer fast atemlos das Ziel und die sehr ausgedünnte Zuhörerschaft in der Tonhalle MAAG gibt begeisterte Standing-Ovations.
Wer hätte gedacht, dass nach dem Lockdown und der aktuell sehr reduzierten Konzertlandschaft doch noch so Grossartiges im Beethoven-Jahr 2020 zu hören ist. Nach dem wunderbaren Konzert mit Blomstedt und Argerich am Lucerne Festival im August, nun also noch diese energiegeladene 7. Sinfonie von Paavo Järvi und dem Tonhalle Orchester Zürich! Huh – und in 7 Jahren steht uns ja schon wieder ganz viel Beethoven bevor – der 200. Todestag naht….
Adrian Thomas Mai
24.09.2020
Was für ein Saison-Auftakt! Wow! Schon lange nicht mehr so toll musizierten Beethoven gehört! Bravi! Arvo Pärts „La Sindone“ als monumental-emotionaler Einstieg, anschliessend Beethovens 7. Sinfonie mit atemberaubenden Tempi. Grossartig!…
Nach einer für ihn typisch launigen Eröffnungsrede von Martin Vollenwyder (mittlerweile nicht mehr Präsident der Tonhalle Gesellschaft, sondern Präsident des Verwaltungsrats) und einer Kurzeinführung durch Intendantin Ilona Schmiel eröffnete Paavo Järvi die 152. Saison des Tonhalle Orchesters mit Arvo Pärts „La Sindone“, einem eher ungewöhnlich kraftvollen Stück des estnischen Komponisten, der in dieser Saison den Creative Chair des Tonhalle Orchesters innehat. Das Stück wurde 2006 in Turin anlässlich des Musik-Festivals „Settembre“ uraufgeführt und bildet ein Gewebe, welches an das Turiner Grabtuch erinnert. Neu in der revidierten Fassung von 2019 erhebt sich nun eine einzelne Violinenstimme dazu, feinfühlig bis zum letzten zart vergehenden Moll-Hauch von ANDREAS JANKE, dem 1. Konzertmeister des Tonhalle Orchesters gespielt. Kein Wunder, ist die Musik Arvo Pärts so beliebt und findet regelmässig Eingang in die Konzertsäle – auch „La Sindone“ bildet einen wunderbaren Klangteppich, dem man sich gerne hingibt.
Arvo Pärt (*1935) – „La Sindone“ (revidierte Fassung von 2019) für Violine und Orchester – Schweizer Erstaufführung
Ludwig van Beethoven (1770-1827) – Sinfonie Nr. 7 A-Dur, op. 92
Fast nahtlos – ohne grossen Umbau – geht es dann weiter mit Beethovens 7. Sinfonie, die rhythmisch wohl die interessanteste seiner Sinfonien ist. Järvi setzt auf die leisen Töne, betont sehr stark die tänzerisch klingenden Elemente, im finalen Satz jedoch stürmt er dann zusammen mit seinem grossartig musizierendem Tonhalle Orchester und sehr flotten Tempi dem Abschlag entgegen. Selten einen so furiosen Finalsatz der Siebten gehört und was für ein Glück, konnte ich das Ticket des ursprünglich gebuchten Konzertes um 20.30 Uhr gegen das erste Konzert um 18.30 Uhr tauschen. Dieses Konzert hätte ich nicht missen wollen und war mir nun rückblickend viel lieber als das 4. Klavierkonzert mit dem Einspringer Lars Vogt anstelle Oli Mustonen (den ich wahnsinnig gerne gehört hätte mit der Klavierfassung von Beethovens Violinkonzert, der aber leider aus Quarantäne-Gründen absagen musste). Nach einer Stunde erreicht man als Zuhörer fast atemlos das Ziel und die sehr ausgedünnte Zuhörerschaft in der Tonhalle MAAG gibt begeisterte Standing-Ovations.
Wer hätte gedacht, dass nach dem Lockdown und der aktuell sehr reduzierten Konzertlandschaft doch noch so Grossartiges im Beethoven-Jahr 2020 zu hören ist. Nach dem wunderbaren Konzert mit Blomstedt und Argerich am Lucerne Festival im August, nun also noch diese energiegeladene 7. Sinfonie von Paavo Järvi und dem Tonhalle Orchester Zürich! Huh – und in 7 Jahren steht uns ja schon wieder ganz viel Beethoven bevor – der 200. Todestag naht….
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