NDR Elbphilharmonie Orchester
NDR
Philipp Cavert
07.05.2021
Internationales Musikfest Hamburg 2021
Der estnische Stardirigent Paavo Järvi kommt bereits zum zweiten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie für ein Videostream- und Radiokonzert zum NDR Elbphilharmonie Orchester nach Hamburg. Diesmal dirigiert er im Rahmen des virtuell stattfindenden Internationalen Musikfests Hamburg.
Den Auftakt macht Peter Tschaikowskys Streicherserenade, die der bekennende Mozart-Fan 1880 als "Stück vom Herzen" niederschrieb. Der Bezug zur eher leichtgewichtigen Serenaden-Tradition der Klassik darf über die Qualität des überaus inspirierten Stückes nicht hinwegtäuschen: Immerhin hielt Tschaikowskys ehemaliger Lehrer, der gestrenge Anton Rubinstein, die Serenade für das beste Werk, das sein Schüler jemals komponiert habe. Und der Komponist selbst setzte es gern an den Anfang seiner Konzertprogramme auf Auslandstourneen - unter anderem bei einem Gastspiel in Hamburg.
Tschaikowskys Streicherserenade: strahlendes C-Dur-Werk
Tschaikowskys strahlendes C-Dur-Werk mit dem berühmten Walzer in der Mitte lässt kaum erahnen, dass der russische Komponist sein Temperament selbst ansonsten wohl eher in die Kategorie des Melancholikers eingeordnet hätte. In diesem Sinne hätte er den langsamen 3. Satz aus Carl Nielsens Zweiter Sinfonie besonders schätzen müssen.
Der Däne hatte im Jahr 1901 nämlich die brillante Idee, die vier Sätze einer Sinfonie den vier Temperamenten - Choleriker, Phlegmatiker, Melancholiker und Sanguiniker - zuzuordnen. Mit einem aufbrausenden Kopfsatz, einem gemütlich verträumten Walzer, einem pathetisch klagenden Andante und einem vorwärts stürmenden Finale gelang ihm so ein überaus zündendes Werk, für das er die traditionellen Charaktere einer Sinfonie zudem kaum eigens verbiegen musste.
Philipp Cavert
07.05.2021
Paavo Järvi ist beim Internationalen Musikfest in Hamburg zu Gast.
Der estnische Stardirigent Paavo Järvi kommt bereits zum zweiten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie für ein Videostream- und Radiokonzert zum NDR Elbphilharmonie Orchester nach Hamburg. Diesmal dirigiert er im Rahmen des virtuell stattfindenden Internationalen Musikfests Hamburg.
Den Auftakt macht Peter Tschaikowskys Streicherserenade, die der bekennende Mozart-Fan 1880 als "Stück vom Herzen" niederschrieb. Der Bezug zur eher leichtgewichtigen Serenaden-Tradition der Klassik darf über die Qualität des überaus inspirierten Stückes nicht hinwegtäuschen: Immerhin hielt Tschaikowskys ehemaliger Lehrer, der gestrenge Anton Rubinstein, die Serenade für das beste Werk, das sein Schüler jemals komponiert habe. Und der Komponist selbst setzte es gern an den Anfang seiner Konzertprogramme auf Auslandstourneen - unter anderem bei einem Gastspiel in Hamburg.
Tschaikowskys Streicherserenade: strahlendes C-Dur-Werk
Tschaikowskys strahlendes C-Dur-Werk mit dem berühmten Walzer in der Mitte lässt kaum erahnen, dass der russische Komponist sein Temperament selbst ansonsten wohl eher in die Kategorie des Melancholikers eingeordnet hätte. In diesem Sinne hätte er den langsamen 3. Satz aus Carl Nielsens Zweiter Sinfonie besonders schätzen müssen.
Der Däne hatte im Jahr 1901 nämlich die brillante Idee, die vier Sätze einer Sinfonie den vier Temperamenten - Choleriker, Phlegmatiker, Melancholiker und Sanguiniker - zuzuordnen. Mit einem aufbrausenden Kopfsatz, einem gemütlich verträumten Walzer, einem pathetisch klagenden Andante und einem vorwärts stürmenden Finale gelang ihm so ein überaus zündendes Werk, für das er die traditionellen Charaktere einer Sinfonie zudem kaum eigens verbiegen musste.
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