Dieses Jahr steht das Lucerne Festival unter dem Motto „Paradies“ und wenn man am vergangenen Freitag in Luzern angekommen ist, die wunderbare Aussicht, das herrliche Wetter, Schiffe, die im Sonnenlicht auf dem See glänzten und die vielen staunenden Touristen gesehen hat, wähnte man sich tatsächlich ein wenig wie im Paradies.(Rezension des Konzerts v.11. 08.2023)
Wie jedes Jahr bei der Eröffnung, wird der festliche Anlass im ersten Teil mit Begrüßungsrede, Dank und Ansprachen gefeiert. Markus Hongler, Stiftungsratspräsident und Intendant Michael Haefliger zeigten sich mehr als erfreut, das traditionelle Festival endlich wieder ganz ohne Einschränkung eröffnen zu können, nachdem dies wegen der Pandemie während mehreren Jahren nicht möglich war. Die Eröffnungsrede wurde von Abt Urban Federer gehalten, der seine Ausführungen dem „Paradies“ gewidmet hat. Seine interessante Deutung des Begriffs Paradies, von dessen Existenz jeder Mensch sich seine eigene Vorstellung hat, machte nachdenklich. Das Grußwort des Bundesrates überbrachte Elisabeth Baume-Schneider, seit Anfang dieses Jahres Mitglied der Landesregierung. Sie betonte die Wichtigkeit dieses Festivals und bemerkte in einem humorvollen Nebensatz, dass in der Politik und im Parlament paradiesische Zustände eher selten festzustellen sind.
Der eigentliche Anlass dieses Abends war jedoch das Konzert des Lucerne Festival Orchestra. Für dieses Festival vereinen sich jeweils im Sommer hervorragende Solisten aus ganz Europa zu einem weltweit wohl einzigartigen Ensemble der Freunde. Die Idee stammt von Maestro Claudio Abbado, welcher im Sommer 2003 das erste Konzert dirigierte und bis 2013 für glanzvolle und bis heute unvergessliche Konzerterlebnisse sorgte. Nach seinem Tod im Januar 2014 übernahm Andris Nelsons dessen Funktion und im Jahr 2015 bestritten er und Bernard Haitink die Leitung der Konzerte gemeinsam. Seit 2016 ist Maestro Riccardo Chailly Chefdirigent. Leider war es Riccardo Chailly aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich, das Jubiläumskonzert anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Orchesters zu dirigieren.
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