Festakt zu 25 Jahren Rheingau Musik Festival im Kurhaus Wiesbaden
Allgemeine Zeitung
Axel Zibulski
18.06.2012
Michael Herrmann versprach seiner Familie für die kommenden Jahre: Sommerurlaube am Rhein. Keine Rückzugsgedanken also beim Gründer und Intendanten des Rheingau Musik Festivals eine Woche vor Start in die 25. Saison. Das Jubiläum war Anlass für einen Festakt mit dem hr-Sinfonieorchester im Thiersch-Saal des Wiesbadener Kurhauses. In seiner Begrüßung dankte Herrmann vor allem den Künstlern, die seit langem beim Festival gastieren. Einer von ihnen, der Dirigent Enoch zu Guttenberg, hielt die Festrede.
„Dank, Anerkennung und Respekt für eine großartige Lebensleistung“ sprach der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier dem Festival-Gründer Herrmann aus, der 1988 die erste Saison mit 19 Konzerten ins Leben rief: „Wer Musik veranstaltet, bringt den Menschen Freude“, resümierte Bouffier, der zugleich Schirmherr des Festivals ist. Der frühere hessische Ministerpräsident Roland Koch lobte als dessen Kuratoriumsvorsitzender die weitgehende Unabhängigkeit von staatlichen Zuwendungen: „Mit dem, was das Land dazugibt, kann man hier nicht einmal Hauptsponsor werden.“ Zugleich würdigte Koch die Organisation des Festivals mit seinen mittlerweile mehr als 150 Veranstaltungen pro Jahr an über 40 Spielorten.
Enoch zu Guttenberg zog vor den geladenen Gästen in seiner Festrede einen weiten Bogen zur biblischen Schöpfungsgeschichte. Die Einmaligkeit des Menschen gegenüber anderen Geschöpfen sei einzig in der Fähigkeit zum historischen Gedächtnis begründet: „Das Medium, das dieses Gedächtnis hervorbringt, ist die Kunst. Sein Geist ruht in jedem großen Musikwerk. Gäbe es nicht das Refugium der Kunst, dann müssten wir resignieren“. Mit Blick auf Herrmann sagte Guttenberg: „Er ist, Gott sei Dank, ein Besessener, ein Verrückter.“ Einer, der über „irre Wege“ vom gelernten Buchhändler zum Immobilienmakler, zum Kneipier und schließlich zum erfolgreichen Musikmanager geworden sei.
Künstler und Wegbegleiter
Mehr als 20 Künstler und Wegbegleiter Herrmanns kamen per Video-Einspielung zu Wort: „Das Leben wäre ein Irrtum, würde es das Festival nicht geben“, findet Peter Hanser-Strecker, Vorsitzender der Geschäftsleitung des Mainzer Schott-Verlags. Und Paavo Järvi, Chefdirigent des hr-Sinfonieorchesters, erinnerte sich besonders gern an eine Aufführung von Gustav Mahlers dritter Sinfonie in der Basilika von Kloster Eberbach. Im Wiesbadener Kurhaus dirigierte er das hr-Sinfonieorchester in der „Akademischen Festouvertüre“ von Johannes Brahms, der Sinfonischen Dichtung „Finlandia“ von Jean Sibelius - und sorgte gemeinsam mit Geiger Frank Peter Zimmermann für eine hoch konzentrierte, detailgenau und vitale Interpretation von Antonín Dvoráks Violinkonzert a-Moll op. 53.
http://www.allgemeine-zeitung.de/region/kultur/musik/12097780.htm
Axel Zibulski
18.06.2012
Dirigent Paavo Järvi und das hr-Sinfonieorchester spielen
beim Festakt zum 25-jährigen Bestehen des Rheingau Musik Festivals im Kurhaus.
Michael Herrmann versprach seiner Familie für die kommenden Jahre: Sommerurlaube am Rhein. Keine Rückzugsgedanken also beim Gründer und Intendanten des Rheingau Musik Festivals eine Woche vor Start in die 25. Saison. Das Jubiläum war Anlass für einen Festakt mit dem hr-Sinfonieorchester im Thiersch-Saal des Wiesbadener Kurhauses. In seiner Begrüßung dankte Herrmann vor allem den Künstlern, die seit langem beim Festival gastieren. Einer von ihnen, der Dirigent Enoch zu Guttenberg, hielt die Festrede.
„Dank, Anerkennung und Respekt für eine großartige Lebensleistung“ sprach der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier dem Festival-Gründer Herrmann aus, der 1988 die erste Saison mit 19 Konzerten ins Leben rief: „Wer Musik veranstaltet, bringt den Menschen Freude“, resümierte Bouffier, der zugleich Schirmherr des Festivals ist. Der frühere hessische Ministerpräsident Roland Koch lobte als dessen Kuratoriumsvorsitzender die weitgehende Unabhängigkeit von staatlichen Zuwendungen: „Mit dem, was das Land dazugibt, kann man hier nicht einmal Hauptsponsor werden.“ Zugleich würdigte Koch die Organisation des Festivals mit seinen mittlerweile mehr als 150 Veranstaltungen pro Jahr an über 40 Spielorten.
Enoch zu Guttenberg zog vor den geladenen Gästen in seiner Festrede einen weiten Bogen zur biblischen Schöpfungsgeschichte. Die Einmaligkeit des Menschen gegenüber anderen Geschöpfen sei einzig in der Fähigkeit zum historischen Gedächtnis begründet: „Das Medium, das dieses Gedächtnis hervorbringt, ist die Kunst. Sein Geist ruht in jedem großen Musikwerk. Gäbe es nicht das Refugium der Kunst, dann müssten wir resignieren“. Mit Blick auf Herrmann sagte Guttenberg: „Er ist, Gott sei Dank, ein Besessener, ein Verrückter.“ Einer, der über „irre Wege“ vom gelernten Buchhändler zum Immobilienmakler, zum Kneipier und schließlich zum erfolgreichen Musikmanager geworden sei.
Künstler und Wegbegleiter
Mehr als 20 Künstler und Wegbegleiter Herrmanns kamen per Video-Einspielung zu Wort: „Das Leben wäre ein Irrtum, würde es das Festival nicht geben“, findet Peter Hanser-Strecker, Vorsitzender der Geschäftsleitung des Mainzer Schott-Verlags. Und Paavo Järvi, Chefdirigent des hr-Sinfonieorchesters, erinnerte sich besonders gern an eine Aufführung von Gustav Mahlers dritter Sinfonie in der Basilika von Kloster Eberbach. Im Wiesbadener Kurhaus dirigierte er das hr-Sinfonieorchester in der „Akademischen Festouvertüre“ von Johannes Brahms, der Sinfonischen Dichtung „Finlandia“ von Jean Sibelius - und sorgte gemeinsam mit Geiger Frank Peter Zimmermann für eine hoch konzentrierte, detailgenau und vitale Interpretation von Antonín Dvoráks Violinkonzert a-Moll op. 53.
http://www.allgemeine-zeitung.de/region/kultur/musik/12097780.htm
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