Braucht keinen Dirigenten
kreiszeitung.de
Ute Schalz-Laurenze
23.12.2013
http://www.kreiszeitung.de/nachrichten/kultur/braucht-keinen-dirigenten-3284415.html
Ute Schalz-Laurenze
23.12.2013
© Foto: Fair
Viktoria Mullova ·
Vor
drei Jahren präsentierten die Bremer Philharmoniker ihr
Schumann-Projekt unter Mario Venzago, und die Deutsche
Kammerphilharmonie trainiert sich seit Jahren in Sachen Robert Schumann,
einem Lieblingskomponisten des Dirigenten Paavo Järvi, der vor Jahren
bekannte: „Er war der erste Komponist, den ich als Jugendlicher wirklich
geliebt habe“.
Nun also wieder mal die unwiderstehliche Vierte in
der ebenso unwiderstehlichen Interpretation von Järvi. Diese Sinfonie,
die in zwei Fassungen existiert und in der Urfassung 1841 „Phantasie“
hieß, wurde in der Fassung von 1851 gespielt.
Viktoria
Mullova, die nicht nur wegen ihrer Qualität, sondern auch wegen der
Vielseitigkeit ihres Repertoires bewundernswerte Geigerin, spielte das
Violinkonzert von Dimitri Schostakowitsch. 1948 ist es noch in der Zeit
unter Stalin entstanden und konnte erst 1955 in Leningrad uraufgeführt
werden. Mullova, von der es auch eine CD-Einspielung des Werkes gibt,
arbeitete den Doppelcharakter der Musik großartig aus: die wütende
Trauer der Burleske, die große Tragik der Passacaglia, die stupende
Virtuosität der Kadenz: Mullova setzt nichts auf, sondern entwickelt
alles mit einer fast bescheidenen Selbstverständlichkeit und inneren
Anspannung, die ihresgleichen sucht.
Eingangs
Beethovens Ouvertüre Leonore III: das kann man nicht besser machen. Das
Freiheitspathos, die Lyrik, vollkommen durchhörbar war das alles und
trotzdem von einem riesigen sinfonischen Schwung. Als Weihnachtsgeschenk
gab‘s dann zwei begeisternde Zugaben: Ungarische Tänze von Johannes
Brahms.
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