Auftakt in der MuK: Schumann und seine Sinfonien
hl-live.de
Robert Schumann heißt der Schwerpunktkomponist des diesjährigen Schleswig-Holstein Musik Festivals. Den Zyklus der Schumann-Sinfonien eröffnete die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen am Dienstag in der MuK. Weitere Sinfonien erklingen in Kiel und Rendsburg.
Schon der Auftakt zeigte, dass der aus Estland stammende Dirigent Paavo Järvi und "sein" Orchester sich blind verstehen und auf Schumann eingeschworen haben. Seine Ouvertüre zu Schillers Drama "Die Braut von Messina" bescherte eine zerklüftete Seelenlandschaft, die von dem großartig aufspielenden Orchester hingebungsvoll offengelegt wurde.
Im ersten Hauptwerk des Abends brillierte der Brite Steven Isserlis als Solist in Schumanns Konzert für Violoncello und Orchester. Isserlis verschmilzt quasi mit seinem Instrument. Meistens spielt er eine Stradivari aus dem Jahre 1726, die ihm die Royal Academy of Music zur Verfügung stellt. Schwierigste Passagen bewältigt Isserlis mit einer Leichtigkeit als gäbe es keine technischen oder musikalischen Probleme. Mühelos wechselt er zwischen verschiedenen Lagen, kommt im Schlussteil mit dem wahnwitzigen Tempo zurecht. Ganz zart, ganz intim seine Zugabe.
Nach der Pause erklang Schumanns zweite Sinfonie. Paavo Järvi dirigierte sie auswendig, kitzelte die Themen, die melodischen Teile des Kopfsatzes heraus, machte Strukturen deutlich, ohne als Analytiker aufzutreten. Das Scherzo (2. Satz) huschte vorüber, ohne an Substanz einzubüßen, behielt Saft und Kraft. Der Applaus nach den ersten beiden Sätzen zeigte, dass die Musiker das Publikum in ihren Bann gezogen hatten.
Stimmungsvoll ausgemalt kam das Adagio. Jubel und Freudentaumel beherrschte das Finale. Als Dank für den Applaus gab es sogar eine Orchesterzugabe, nämlich den "Valse triste" von Jean Sibelius. Das Konzert wurde vom NDR aufgezeichnet. Es ist zur Sendung am 16. September als Sonntagskonzert um 11 Uhr auf NDR Kultur vorgesehen.
Robert Schumann heißt der Schwerpunktkomponist des diesjährigen Schleswig-Holstein Musik Festivals. Den Zyklus der Schumann-Sinfonien eröffnete die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen am Dienstag in der MuK. Weitere Sinfonien erklingen in Kiel und Rendsburg.
Schon der Auftakt zeigte, dass der aus Estland stammende Dirigent Paavo Järvi und "sein" Orchester sich blind verstehen und auf Schumann eingeschworen haben. Seine Ouvertüre zu Schillers Drama "Die Braut von Messina" bescherte eine zerklüftete Seelenlandschaft, die von dem großartig aufspielenden Orchester hingebungsvoll offengelegt wurde.
Im ersten Hauptwerk des Abends brillierte der Brite Steven Isserlis als Solist in Schumanns Konzert für Violoncello und Orchester. Isserlis verschmilzt quasi mit seinem Instrument. Meistens spielt er eine Stradivari aus dem Jahre 1726, die ihm die Royal Academy of Music zur Verfügung stellt. Schwierigste Passagen bewältigt Isserlis mit einer Leichtigkeit als gäbe es keine technischen oder musikalischen Probleme. Mühelos wechselt er zwischen verschiedenen Lagen, kommt im Schlussteil mit dem wahnwitzigen Tempo zurecht. Ganz zart, ganz intim seine Zugabe.
Nach der Pause erklang Schumanns zweite Sinfonie. Paavo Järvi dirigierte sie auswendig, kitzelte die Themen, die melodischen Teile des Kopfsatzes heraus, machte Strukturen deutlich, ohne als Analytiker aufzutreten. Das Scherzo (2. Satz) huschte vorüber, ohne an Substanz einzubüßen, behielt Saft und Kraft. Der Applaus nach den ersten beiden Sätzen zeigte, dass die Musiker das Publikum in ihren Bann gezogen hatten.
Stimmungsvoll ausgemalt kam das Adagio. Jubel und Freudentaumel beherrschte das Finale. Als Dank für den Applaus gab es sogar eine Orchesterzugabe, nämlich den "Valse triste" von Jean Sibelius. Das Konzert wurde vom NDR aufgezeichnet. Es ist zur Sendung am 16. September als Sonntagskonzert um 11 Uhr auf NDR Kultur vorgesehen.
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