CONCERT REVIEW: Virtuoser Pianist, selbstbewusstes Orchester
Die Sächsische Staatskapelle Dresden gastierte in der Kölner Philharmonie.
Der elegante Jüngling versteht zu imponieren: Yundi Li, Jahrgang 1982, der neben Lang Lang zurzeit höchstdekorierte Pianist aus China. Zur Eröffnung des Zyklus „Sachsens Glanz“ gab er Kostproben enormen technischen Könnens und empfindsamer Musikalität nun an einem Werk, das gemeinhin im Ruf exzessiven und anrüchigen Virtuosentums um seiner selbst willen steht, an Franz Liszts erstem Klavierkonzert in Es-Dur.
Virtuoser Pianist, selbstbewusstes Orchester
Von Gerhard Bauer
Kölner Stadt-Anzeiger, 23.10.05
Doch bei Yundi Li kündeten Oktaven- und Akkorddonner von Gedanken- und Willens-, nicht von Muskelkraft. Die lyrischen Partien hatten zarte Energie, wuchsen nirgends in Süßliche und Ölige. Und alles geschah leicht, freudig, schwerelos. Der exzellente Eindruck, den Yundi Li schon mit einer Liszt-CD (u. a. die h-Moll-Sonate) hinterlassen hatte, fand volle Bestätigung.
Die Sächsische Staatskapelle Dresden, das große Traditionsinstrument aus Deutschlands Osten, assistierte dem Solisten mit Einfühlung, ohne auf eine eigene Meinung zu verzichten. Der Dirigent Paavo Järvi hielt die Zügel geboten locker, hatte auch beim Vorspiel zum ersten Akt von Wagners „Parsifal“ und bei der zweiten Sinfonie von Schumann viel Vergnügen an der Balance von (behutsamer) Steuerung und (maßvoller) Anfeuerung.
Beide Stücke kamen wie aus einem Guss, besonders eindrucksvoll und bewegend geriet der langsame Schumann-Satz. Insgesamt allerdings hatten die Dresdner in der Ausführung von Järvis Konzept nicht so viel Fortune wie in Anlage und Aufbau. Da gab es leider manch grobes Detail in Klangkultur und Präzision. Dennoch viel Jubel, belohnt mit einem „Ungarischen Tanz“ von Brahms.
Der elegante Jüngling versteht zu imponieren: Yundi Li, Jahrgang 1982, der neben Lang Lang zurzeit höchstdekorierte Pianist aus China. Zur Eröffnung des Zyklus „Sachsens Glanz“ gab er Kostproben enormen technischen Könnens und empfindsamer Musikalität nun an einem Werk, das gemeinhin im Ruf exzessiven und anrüchigen Virtuosentums um seiner selbst willen steht, an Franz Liszts erstem Klavierkonzert in Es-Dur.
Virtuoser Pianist, selbstbewusstes Orchester
Von Gerhard Bauer
Kölner Stadt-Anzeiger, 23.10.05
Doch bei Yundi Li kündeten Oktaven- und Akkorddonner von Gedanken- und Willens-, nicht von Muskelkraft. Die lyrischen Partien hatten zarte Energie, wuchsen nirgends in Süßliche und Ölige. Und alles geschah leicht, freudig, schwerelos. Der exzellente Eindruck, den Yundi Li schon mit einer Liszt-CD (u. a. die h-Moll-Sonate) hinterlassen hatte, fand volle Bestätigung.
Die Sächsische Staatskapelle Dresden, das große Traditionsinstrument aus Deutschlands Osten, assistierte dem Solisten mit Einfühlung, ohne auf eine eigene Meinung zu verzichten. Der Dirigent Paavo Järvi hielt die Zügel geboten locker, hatte auch beim Vorspiel zum ersten Akt von Wagners „Parsifal“ und bei der zweiten Sinfonie von Schumann viel Vergnügen an der Balance von (behutsamer) Steuerung und (maßvoller) Anfeuerung.
Beide Stücke kamen wie aus einem Guss, besonders eindrucksvoll und bewegend geriet der langsame Schumann-Satz. Insgesamt allerdings hatten die Dresdner in der Ausführung von Järvis Konzept nicht so viel Fortune wie in Anlage und Aufbau. Da gab es leider manch grobes Detail in Klangkultur und Präzision. Dennoch viel Jubel, belohnt mit einem „Ungarischen Tanz“ von Brahms.
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