Virtuoses Spiel
Weser Kurier,
03.07.23
Virtuoses Spiel
Violinistin Alena Baeva und Kammerphilharmonie begeistern
Bremen. Nach einer orchestralen Einleitung mit markant ausgeführten Akkordfolgen des Orchesters setzt die Solovioline ein. Nicht schleichend, sondern in zielgerichtet aufsteigenden Tonleiter-Partien, die den gesamten Tonumfang des Instruments umfassen und Klangräume von unermesslicher Weite eröffnen. Einen vergleichbaren Anfang dürfte man bei anderen Violinkonzerten vergeblich suchen. Als gerade einmal Siebzehnjähriger hat Richard Strauss sein d-Moll-Violinkonzert op.8 komponiert. Mit jugendlichem Ungestüm und seiner fundierten Kenntnis geigerischer Möglichkeiten hat er es geradezu gespickt mit Höchstschwierigkeiten. Genau das Richtige für die international erfolgreiche Violinistin Alena Baeva, die damit in der Glocke ihr überragendes bogen- und grifftechnisches Können demonstrierte und gleichermaßen mit einer subtil angelegten Interpretation überzeugte. Im April vergangenen Jahres hatte sie als kurzfristiger Janine-Jansen-„Ersatz“ ihr berauschendes Bremer Debüt gegeben. Jetzt legte sie gehörig nach. Selbst komplizierteste, mitunter endlos lange Doppelgrifffolgen wirkten bei ihr unverkrampft und gänzlich souverän gespielt, jeder einzelne Ton kam kontrolliert und mit eigenem Gepräge. Dem ruhigen Mittelsatz verlieh sie eine bezaubernd mattgoldene Klangfarbigkeit, die sich im fein ausgewogenen Orchesterklang der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen sanft widerspiegelte. Die in atemberaubendem Metrum angegangenen, prickelnd quicklebendigen Figurationen des Finalsatzes nahm Baeva mit energischem Schwung, dennoch durchweg locker und mit nie nachlassender Akkuratesse. Mit virtuosem Spiel entzündete sie bis hin zum fulminanten Finale ein faszinierendes Feuerwerk. Die rundum grandiose Gemeinschaftsleistung von Solistin und Orchester wurde vom Auditorium mit wahrhaft enthusiastischen Beifallsstürmen gefeiert.
Die Deutsche Kammerphilharmonie unter der verlässlichen Leitung ihres Chefdirigenten Paavo Järvi machte auch die nachfolgende Sinfonie Nr. 3 C-Dur „Singulière“ von Franz Berwald, der als Begründer der schwedischen Sinfonik gilt, zur packenden Entdeckungsreise. Die einstmals noch kaum verstandene Komposition erwies sich als ein vielfältiger musikalischer Szenenwechsel von höchster Spannungsdichte. Aufwühlende Bläserpassagen machten duftig zarten Streicherwolken Platz, heftige instrumentale Dispute endeten unvermittelt in purer Idylle. Im kontrastreichen, energisch ausgeführten Finale reizten die Kammerphilharmoniker ihre dynamische Bandbreite maximal aus bis hin zu emphatischen Jubelharmonien.
Derart in mitreißendem Flow, legten sie als tolles Zugabe-Schmankerl auch noch die Tritsch-Tratsch-Polka (von Johann Strauss II) nach, selbstverständlich in typischer Kammerphilharmonie-Manier in leidenschaftlich feurigem Rausschmeißer-Prestissimo.
Bremen. Nach einer orchestralen Einleitung mit markant ausgeführten Akkordfolgen des Orchesters setzt die Solovioline ein. Nicht schleichend, sondern in zielgerichtet aufsteigenden Tonleiter-Partien, die den gesamten Tonumfang des Instruments umfassen und Klangräume von unermesslicher Weite eröffnen. Einen vergleichbaren Anfang dürfte man bei anderen Violinkonzerten vergeblich suchen. Als gerade einmal Siebzehnjähriger hat Richard Strauss sein d-Moll-Violinkonzert op.8 komponiert. Mit jugendlichem Ungestüm und seiner fundierten Kenntnis geigerischer Möglichkeiten hat er es geradezu gespickt mit Höchstschwierigkeiten. Genau das Richtige für die international erfolgreiche Violinistin Alena Baeva, die damit in der Glocke ihr überragendes bogen- und grifftechnisches Können demonstrierte und gleichermaßen mit einer subtil angelegten Interpretation überzeugte. Im April vergangenen Jahres hatte sie als kurzfristiger Janine-Jansen-„Ersatz“ ihr berauschendes Bremer Debüt gegeben. Jetzt legte sie gehörig nach. Selbst komplizierteste, mitunter endlos lange Doppelgrifffolgen wirkten bei ihr unverkrampft und gänzlich souverän gespielt, jeder einzelne Ton kam kontrolliert und mit eigenem Gepräge. Dem ruhigen Mittelsatz verlieh sie eine bezaubernd mattgoldene Klangfarbigkeit, die sich im fein ausgewogenen Orchesterklang der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen sanft widerspiegelte. Die in atemberaubendem Metrum angegangenen, prickelnd quicklebendigen Figurationen des Finalsatzes nahm Baeva mit energischem Schwung, dennoch durchweg locker und mit nie nachlassender Akkuratesse. Mit virtuosem Spiel entzündete sie bis hin zum fulminanten Finale ein faszinierendes Feuerwerk. Die rundum grandiose Gemeinschaftsleistung von Solistin und Orchester wurde vom Auditorium mit wahrhaft enthusiastischen Beifallsstürmen gefeiert.
Die Deutsche Kammerphilharmonie unter der verlässlichen Leitung ihres Chefdirigenten Paavo Järvi machte auch die nachfolgende Sinfonie Nr. 3 C-Dur „Singulière“ von Franz Berwald, der als Begründer der schwedischen Sinfonik gilt, zur packenden Entdeckungsreise. Die einstmals noch kaum verstandene Komposition erwies sich als ein vielfältiger musikalischer Szenenwechsel von höchster Spannungsdichte. Aufwühlende Bläserpassagen machten duftig zarten Streicherwolken Platz, heftige instrumentale Dispute endeten unvermittelt in purer Idylle. Im kontrastreichen, energisch ausgeführten Finale reizten die Kammerphilharmoniker ihre dynamische Bandbreite maximal aus bis hin zu emphatischen Jubelharmonien.
Derart in mitreißendem Flow, legten sie als tolles Zugabe-Schmankerl auch noch die Tritsch-Tratsch-Polka (von Johann Strauss II) nach, selbstverständlich in typischer Kammerphilharmonie-Manier in leidenschaftlich feurigem Rausschmeißer-Prestissimo.
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