Orchestre de Paris, Paavo Järvi Andreas Häfliger Klavier
european-news-agency.de
Léonard Wüst
29/5/2015
Luzern [ENA]
Konzertreihe Migros - Kulturprozent Klassik im KKL Luzern am
Vierwaldstättersee. Orchestre de Paris, Leitung: Paavo Järvi, Solist: Andreas
Häfliger, Klavier geplant war das Programm mit Werken von Maurice Ravel,
Wolfgang Amadeus Mozart und zum Abschluss Igor Strawinsky.
. Kurzfristig wurde
dann aber Claude Debussy`s prélude à l`après – midi d`un faune, anstelle Ravel
gespielt. wobei hier gespielt wohl eher eine Untertreibung ist. Ich jedenfalls,
kam bisher noch nie den Genuss einer besseren Wiedergabe dieses Oeuvres. sanft,
ein bisschen neckisch und vorwitzig zu Beginn die Bläser, von Järvi mit
sparsamen Gesten zu den weichen Streichern begleitet und in perfekte Symbiose
gebracht, dies alles fast schon auffällig unauffällig. das Publikum jedenfalls
hatte das Orchester unter ihrem estnischen Chefdirigenten schon im Sack und
erntete dafür auch den gebührenden Applaus. dann hatte der, vor allem in den
USA frenetisch gefeierte, Pianist Andreas Häfliger seinen grossen Auftritt.
Mit Mozarts Konzert
für Klavier und Orchester Nr. 24 in c – moll KV 491 wählte er ein optimales
werk, um seine Einfühlsamkeit und Subtilität unter Beweis zu stellen. Zur
Überraschung zelebrierten die Protagonisten dann noch eine Uraufführung von
Karol Beffa (*1973), das der junge französische Komponist und Arrangeur, eigens
für das orchestre de paris und Andreas Häfliger geschrieben hat. auch mit
diesem zeitgenössischen Zusatz Geschenk überzeugten die Künstler voll und ganz
und baten den anwesenden Komponisten für einen Extra Applaus ebenfalls auf die
Bühne, bevor dann Häfliger bei der geforderten Zugabe sein, natürlich unbestrittenes,
perfektes technisches Können nochmals unter Beweis stellte.
So ging man beglückt kurz in die Pause, angeregt diskutierend und schon
gespannt, wie das orchestre de paris jetzt den doch furioseren Igor Strawinsky
interpretieren würde. Na und wie die das taten, da wurde aus dem sacre du
printemps schon mal ein sacre feu du novembre, Strawinsky wie er leibte und
lebte, so frisch, wirr und revolutionär wie anfangs des 20. Jahrhunderts, als
der Komponist ebenso umstritten, wie gefeiert war. zusammengefasst ein
Hochgenuss, sowohl die geschickte Werk Auswahl für das Programm, wie auch die Interpretation
desselben.
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