Grandiose Feier der Auferstehung

Frankfurter Neue Presse vom 11. 05. 2009
Mantelteil

Das HR-Sinfonieorchester brachte in der Alten Oper Gustav Mahlers zweite Sinfonie zu Gehör.

Die gewichtige "Auferstehungs-Sinfonie" Gustav Mahlers ist eines seiner opulentesten Werke. Und das HR-Sinfonieorchester führte im Großen Saal wieder einmal eindrucksvoll vor, wie souverän es den Umgang mit derart monumentalem Stoff beherrscht.

Chefdirigent Paavo Järvi hatte den gewaltigen Klangkörper über die fast eineinhalb Stunden tadellos im Griff und sorgte für ein transparentes, von den inhaltlichen Aspekten Tod und Auferstehung durchdrungenes Klangbild.

Das Orchester ist ja spätestens nach der großartigen Gesamteinspielung in den siebziger und achtziger Jahren als Mahler- Orchester berühmt geworden, und dieser Geist weht noch immer, wenn eine dieser Sinfonien auf dem Programm steht - auch wenn die meisten Musiker von damals mittlerweile ausgeschieden sein dürften.

In großer Komplexität formte das Orchester bereits den ausladenden ersten Satz, dem sich die beiden ruhigen Sätze in betontem Kontrast anschlossen. Zu einem ersten Höhepunkt kam es dann, als die Mezzosopranistin Alice Coote im vierten Satz das Wunderhorn-Lied "O Röschen rot" in eindringlicher Klarheit darstellte. Die zweite Solistin des Abends war die Sopranistin Natalie Dessay, die sich im Finale profilieren konnte. Die berühmte Klopstock-Ode "Auferstehn, ja auferstehn wirst du" freilich lebte vom transparenten Zusammenwirken des Orchesters und des aus dem Baskenland stammenden Chores "Orfeon Donostiarra", bei dem die überaus kernigen Männerstimmen noch lange im Gedächtnis blieben.

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