The Järvis..."the Estonian Music Mafia"!
Just found. Better late than never!
And to quote Google's translation, Paavo says: "We [conductors] are not the navel of the world, not center of something. That is always a composer." :-))
"Das Publikum will innerlich beteiligt sein"
Paavo Järvi und das NDR-Sinfonieorchester
von Bettina Brinker
Hamburger Abendbltt, 28. Januar 2005
Hamburg - Für die Skandinavier sind sie scherzhaft die "estnische Musikmafia": die Järvis. Und wenn sie einmal zu einem großen Familientreffen zusammenkämen, dann könnten sie als komplettes Sinfonieorchester auftreten.
Das NDR-Sinfonieorchester allerdings machen die Järvis Mitte Februar nicht arbeitslos. Sie schicken nur einen aus ihrer weitverzweigten Musikerfamilie: Paavo Järvi, geboren 1962, kommt am 13. und 14. Februar nach Hamburg und dirigiert Ravels "La Valse" sowie von Debussy "Prélude à l'après-midi d'un faune" und "Trois Nocturnes". Außerdem steht Prokofjews Violinkonzert mit der georgischen Geigerin Lisa Batiashvili auf dem Programm, die bereits mit zwei Jahren auf einer Geige übte und jetzt, mit ihren 26 Jahren, auf dem Geigenolymp mitspielt. Vor drei Jahren spielte sie sich mit demselben Orchester und Bartoks zweitem Violinkonzert in die Herzen der Hamburger. Warum kommt sie gerade mit Prokofjew? "Ich bin zwar Georgierin, aber ein bißchen habe auch ich diese russische Seele", sagt sie und bekennt, daß sie Oistrachs Prokofjew besonders liebt: "Er spielt ohne Make-up."
Wie Lisa Batiashvili wußte auch Paavo Järvi von klein auf, welchen Musikerweg er einschlagen würde. Eine bewußte Entscheidung allerdings hat er nie getroffen. "Man wird kein Dirigent", sagt er einmal in einem Interview, "andere Menschen machen einen dazu." Bis heute ist Paavo Järvi bescheiden geblieben. Im Mittelpunkt will er - auch wenn er das allabendlich im Konzert praktiziert - nicht stehen. "Für mich ist es wichtig, daß die Musik das Zentrum ist." Deswegen sieht er sich auch nicht als Star-Dirigent. "Wir sind nicht der Nabel der Welt, nicht Mittelpunkt von irgendwas. Das ist immer der Komponist."
Gern geht Paavo Järvi auf Entdeckungsreise und musiziert mit Orchestern rund um den Globus. "Der stärkste, vielleicht einzige Grund, warum ich überhaupt Musik mache, ist, weil Musik Menschen beschäftigt. Ich würde mich nicht mit Musik abgeben, wenn sie aus sich selbst heraus existieren würde. Erst, wenn man ein musikalisches und menschliches Mitgefühl entwickelt hat, kann Musik wahrhaftig geschehen." Wenn man mal hier mal da dirigiert, muß es natürlich eine gemeinsame Ebene geben. "Wenn dieser menschliche Funke fehlt, ist alles sehr grau, und so etwas macht mich sehr unglücklich. Man kann es immer spüren, wenn es so ist. Das Publikum kümmert sich nicht um Details, es will innerlich beteilig sein."
* 13. Februar, 11 Uhr und 14. Februar, 20 Uhr, Laeiszhalle/Musikhalle, Kartentelefon: 0180/178 79 80.
And to quote Google's translation, Paavo says: "We [conductors] are not the navel of the world, not center of something. That is always a composer." :-))
"Das Publikum will innerlich beteiligt sein"
Paavo Järvi und das NDR-Sinfonieorchester
von Bettina Brinker
Hamburger Abendbltt, 28. Januar 2005
Hamburg - Für die Skandinavier sind sie scherzhaft die "estnische Musikmafia": die Järvis. Und wenn sie einmal zu einem großen Familientreffen zusammenkämen, dann könnten sie als komplettes Sinfonieorchester auftreten.
Das NDR-Sinfonieorchester allerdings machen die Järvis Mitte Februar nicht arbeitslos. Sie schicken nur einen aus ihrer weitverzweigten Musikerfamilie: Paavo Järvi, geboren 1962, kommt am 13. und 14. Februar nach Hamburg und dirigiert Ravels "La Valse" sowie von Debussy "Prélude à l'après-midi d'un faune" und "Trois Nocturnes". Außerdem steht Prokofjews Violinkonzert mit der georgischen Geigerin Lisa Batiashvili auf dem Programm, die bereits mit zwei Jahren auf einer Geige übte und jetzt, mit ihren 26 Jahren, auf dem Geigenolymp mitspielt. Vor drei Jahren spielte sie sich mit demselben Orchester und Bartoks zweitem Violinkonzert in die Herzen der Hamburger. Warum kommt sie gerade mit Prokofjew? "Ich bin zwar Georgierin, aber ein bißchen habe auch ich diese russische Seele", sagt sie und bekennt, daß sie Oistrachs Prokofjew besonders liebt: "Er spielt ohne Make-up."
Wie Lisa Batiashvili wußte auch Paavo Järvi von klein auf, welchen Musikerweg er einschlagen würde. Eine bewußte Entscheidung allerdings hat er nie getroffen. "Man wird kein Dirigent", sagt er einmal in einem Interview, "andere Menschen machen einen dazu." Bis heute ist Paavo Järvi bescheiden geblieben. Im Mittelpunkt will er - auch wenn er das allabendlich im Konzert praktiziert - nicht stehen. "Für mich ist es wichtig, daß die Musik das Zentrum ist." Deswegen sieht er sich auch nicht als Star-Dirigent. "Wir sind nicht der Nabel der Welt, nicht Mittelpunkt von irgendwas. Das ist immer der Komponist."
Gern geht Paavo Järvi auf Entdeckungsreise und musiziert mit Orchestern rund um den Globus. "Der stärkste, vielleicht einzige Grund, warum ich überhaupt Musik mache, ist, weil Musik Menschen beschäftigt. Ich würde mich nicht mit Musik abgeben, wenn sie aus sich selbst heraus existieren würde. Erst, wenn man ein musikalisches und menschliches Mitgefühl entwickelt hat, kann Musik wahrhaftig geschehen." Wenn man mal hier mal da dirigiert, muß es natürlich eine gemeinsame Ebene geben. "Wenn dieser menschliche Funke fehlt, ist alles sehr grau, und so etwas macht mich sehr unglücklich. Man kann es immer spüren, wenn es so ist. Das Publikum kümmert sich nicht um Details, es will innerlich beteilig sein."
* 13. Februar, 11 Uhr und 14. Februar, 20 Uhr, Laeiszhalle/Musikhalle, Kartentelefon: 0180/178 79 80.
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