Liebe zu Brahms:

kreiszeitung.de
Markus Wilks
10.12.2019


Igor Levit Foto: Robbie Lawrence

Wie sich die Zeiten ändern: Durchgefallen bei den ersten Aufführungen, doch heutzutage beliebte, gleichwohl alles andere als gefällige Werke des Konzertrepertoires. Die Rede ist von Schumanns 4. Sinfonie und Brahms‘ 1. Klavierkonzert. Sie standen beim jüngsten Abokonzert der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen in der Glocke auf dem Programm, das mit Paavo Järvi und Igor Levit von zwei ebenso klug wie unroutiniert musizierenden Künstlern geprägt wurde. Viele Musiker und Zuhörer benötigen mehrere Anläufe, um mit Brahms‘ 1. Klavierkonzert warm zu werden. Der 50-minütige Koloss mit seinen düsteren Elementen und der komplexen musikalischen Struktur fordert heraus. Järvi am Pult der Kammerphilharmonie und Levit am Flügel machten es dem Publikum jedoch leicht, diesen Brahms zu verstehen und – ja – zu lieben. Gerade weil sie die Zerrissenheit dieser Komposition als Basis für eine aufregende Interpretation betonten, ergaben sich viele wundervolle oder energiegeladene Momente, die in ein fließendes Ganzes eingebunden waren.

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