Der Pate Gustav Mahlers: Hans Rotts 1. Symphonie

RP-online
09.06.2012


Selten hat man einer Platte mit solcher Neugier entgegengefiebert wie dieser. Hans Rott (1858–1884) – war das nicht dieser wahnsinnige Geniekopf aus Österreich, dessen E-Dur-Symphonie von Johannes Brahms abgeurteilt wurde, wonach der Komponist als psychiatrischer Fall auffällig wurde. Diese E-Dur-Symphonie – also das Werk eines 20-Jährigen – gilt als Vermählung der Ideen Anton Bruckners (der Rotts Lehrer war) und als Vorwehen der Symphonik Gustav Mahlers (dessen Freund Rott war). Ja, es mahlert gewaltig in dieser fulminanten Musik, die um 1878 entstanden war; das Finale von Mahlers Siebter ist hier beinahe wörtlich antizipiert. Es gibt ordentliche Aufnahmen dieser E-Dur-Symphonie, aber nun gibt's eine fabelhafte: Das Symphonieorchester des Hessischen Rundfunk unter Paavo Järvi stellt das Suchende ebenso ins Recht wie das Expressive, Nervöse, Unmäßige. Das Orchester ist fabelhaft, Järvi betont das Drängende. WOLFRAM GOERTZ
RCA/Sony CD 8869 1963192

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