„Slow“: Khatia Buniatishvili.

Kronen Zeitung
28.02.2020

KONZERTHAUS: Das NHK Symphony Orchestra Tokyo, 1926 gegründet, Japans ältestes Profi-Orchester, präsentiert sich auf seiner EuropaTournee mit Khatia Buniatishvili unter Paavo Järvi. Klänge der Heimat standen am Beginn: Tōru Takemitsus „How slow the Wind“von 1991. Bekömmliche Moderne. Klingt, als würde Debussys Faun unter Kirschblüten meditieren. Sehr „slow“ist dieser brav gespielte Orchesterwind. Allerdings immer noch spannender, als wenn Khatia Buniatishvili, nach pauschal exekutiertem 1. Satz, in Beethovens 3. Klavierkonzert das Largo in Zeitlupe aus dem Flügel klaubt. Dem auseinanderfallenden zweiten Satz half auch der im Gegenzug völlig überdrehte, als banale Fingerschnellübung exekutierte dritte Satz nicht mehr.
Zur Herausforderung wurde danach Bruckners „Siebente“. Wenn aber unter der umsichtigen Leitung von Paavo Järvi neben einer etwas schlaffen, aber soliden Streicher-Phalanx, Holzbläser und das Blech so rasant abfallen, wird Bruckner zur Orchesterfalle.

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