The Bremen Sound?

From der kulturchronist:

Paavo Järvi dirigiert Beethovens 3. und 8. Sinfonie - CD-Rezension für die Stuttgarter Zeitung

Bis jetzt hat es noch niemand „Bremen Sound“ getauft, was Paavo Järvi mit der in der Hansestadt ansässigen Deutschen Kammerphilharmonie in Sachen Beethoven so tut. Und das, obwohl Bremen gute Schlagzeilen nötig hat. Bitte schön: Diese Aufnahme ist sensationell. Und obwohl es gut möglich ist, dass Sir Roger Norrington mit seinem vibratofreien Klangideal und seinem Beharren auf Beethovens Metronomzahlen bei dem drei Jahrzehnte jüngeren Paavo Järvi nicht ohne Einfluss geblieben ist – die Einspielung des estnischen Dirigenten mit dem engagierten Bremer Orchester, spieltechnisch ebenso blitzblank wie Norringtons Stuttgarter Aufnahmen, schlägt noch mehr Funken insbesondere aus der „Eroica“-Partitur, schürt stärker die Glut, die hier verborgen ist. Mit kleiner Streicherbesetzung und scharf akzentuierenden Bläsern stürmt die Deutsche Kammerphilharmonie so aufmerksam und neugierig durch die beiden nicht eben selten aufgeführten Werke, als spiele und höre man das alles zum ersten Mal.

Man mag über die historisch informierte Aufführungspraxis streiten, so lange man will, sicher ist: Bei Järvi und seinen Bremern kann man sich vorstellen, welch spektakulärer Affront Beethovens Sinfonien für die Hörer seiner Zeit gewesen sein müssen. Und wie unerhört aufregend sie noch immer sind. Ungeduldig warten wir auf Nachschub.

Ludwig van Beethoven: Sinfonien Nr. 3 und 8. RCA / Sony BMG 8869/006552

http://www.kammerphilharmonie.com

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